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Tag 37 bis 39 - Overland Track (2)

Map Report

14.12.2004 bis 16.12.2004
<Old Pelion Hut> - New Pelion Hut - Mount Ossa - <Kia Ora Hut> - <Windy Ridge>
Auto: 0 km - Wandern: 38 km
Temperatur Tag: 20 Grad, Nacht: 10 Grad

Mittwoch

Wir wollen heute lediglich eine Mine besuchen und es etwas ruhig angehen lassen. Leider wird diese Exkursion die Hölle. Nachdem wir uns 3h lang bergab durch Regenwald und dichtes Gestrüpp gekämpft haben, finden wir endgültig den Weg nicht mehr. Als wir uns entscheiden umzukehren sind wir bereits hungrig und durstig, denn wir haben nur 1 Liter Wasser und 6 Müslis mit. Auf dem Rückweg trete ich fast noch auf eine Schlange, die sich mitten auf dem Weg gesonnt hat. Viel Sonne gibt es in diesem Wald nicht.

Ich setze mich von den Beiden ab und erreiche als erster die Hütte. Ich warte. Und warte. Und warte. Irgendwann fängt es bereits an zu dämmern und ich überlege mir was ich alles mitnehmen sollte, wenn ich die Beiden suchen gehe. Eine Motorsäge.

Irgendwann kommen sie aber doch über den Hügel gekraxelt. Sie hatten sich verlaufen, trotz Annes perfekten Verständnis des Sonnenstandes und Felix Kompaß. ;-) Zur Wegfindung diente ihnen sogar eine auf die schnelle entwickelte Fotopositionsanalyse. Man vergleicht den Berg auf dem Foto mit dem Berg den man sieht und kann anhand des Drehwinkels erkennen wo man sich befindet. Toll. Ingenieure unter sich.

Weil es heute so kalt ist ziehe ich mir zum Schlafen noch ein T-Shirt und Socken an. Felix trägt Thermounterwäsche, Schlafanzug, Schafwollsocken und eine Mütze. Gewinner ist aber Anne, mit 2 Paar Socken, Leggings, 3/4 Hose, kurzen Pullover, Fließjacke, Wollpullover und Schal. Anne scheint trotzdem kaum geschlafen zu haben. In der Nacht hat sie sich bestimmt 20 mal umgedreht und uns somit wachgehalten.

Donnerstag

Heute gehts weiter. Felix hat schlechte Laune, ich glaube es liegt daran das wir immer vorlaufen. Ich laufe bis Pelions Gab. Es ist kalt, es regnet und es ist neblig. Nachdem Anne angekommen ist, warten wir auf Felix. 30min später ist er da und ich durchgefroren. Trotz des Nebels entscheiden wir uns den Mt. Ossa zu besteigen. Den höchsten Berg Tasmaniens.

Auch hier gibt es die ein oder andere pikante Stelle zu erklimmen. Ein großes Schneefeld müssen wir ebenfalls durchschreiten. Oben angekommen kann ich keine 20m weit schauen. Es ist 5 Grad Celsius warm, 2 Grad weniger als unten und windig. Wir machen fix ein paar Bilder und gehen wieder runter. Auf den Weg nach unten treffe ich Anne. Sie ist sehr mürrisch und mit ihrer Laune stehts nicht zum Besten. Sie redet nicht mal mit mir. Das ist ein böses Zeichen.

Bei der Kia Ora Hut bauen wir unser Zelt auf. Felix hat unterwegs Florian (Deutsch, Studiensemester) kennengelernt. Beim Abendbrot machen geht unser Gas alle. Eine Reserve haben wir nicht mit. Begeisterung bricht aus. Den Rest des Abends unterhalten wir uns, während es draussen regnet, was wir alles essen wollen wenn wir zurück sind. Die Stimmung wird schlagartig besser.

Freitag

Felix braucht immer etwas länger am Morgen. Wir treffen heute jede Menge neue Leute auf der Tour und kommen mit ihnen ins Gespräch. Themen: Dänemark, Vermessung, Rußland, 2. Weltkrieg, Vertreibung, Stasiland, Plattentektonik, deutsche Siedler, Adelaide, Friedhof, Stuttgart, australische Freundin um schneller Englisch zu lernen. Auf dem Weg liegen heute 3 Wasserfälle und Felix fotografiert fleißig. Ich schaue mir nicht alle an, weil meine Kniee streiken. Anne mag auch nicht.

Auf dem Weg nach Windy Ridge liefer ich mir ein: "Wer-kann-am-schnellsten-Wandern" Wettstreit mit 2 anderen Herrn. Leider waren wir zu schnell, als das jemand Fotos hätte machen können.

Felix hat uns eine Kochmöglichkeit organisiert. Spitze. Wir können den Kocher von Kaplan David aus Sale benutzen. Er ist Mitglied einer sehr großen Reisegruppe. Die Gruppe ist sehr gemischt und sehr freundlich. Am Abend erfahren wir auch endlich die Namen von 2 Leuten die uns schon die ganze Tour begleitet haben. David und Timmy. Beide kommen aus Hobart. Alle zusammen haben wir noch einen super Abend. Die Stimmung unter uns dreien hat ihren Höhepunkt erreicht. :)